Resolution
Wir, die Mitglieder der gesamten Deutschen Jugendbewegung treten geschlossen dem Geist der Meißnerformel von 1913 folgend für die freie Entwicklung der Menschen der Bünde (um die anderen ist es eh zu schade) zu eigenverantwortlichen, selbstbestimmten Menschen ein. Dabei verbindet uns die Überzeugung, dass Eigenverantwortung und Selbstbestimmung nicht nach eigener Verantwortung und selbstbestimmt zu erringen sind und wir uns diese von Außen geben lassen müssen. (Als besonders geeignet für eine Einschätzung von politischer Radikalität ist nach unserer Meinung zum Beispiel der Verfassungsschutz, dessen Aufgabe ja die Überwachung radikaler Strömungen ist und auf dessen Urteil wir vertrauen können.)

Schon die historische Jugenbewegung wies eine breite Vielfalt der Auffassungen und Bundesideen auf (zum Beispiel Antisemitismus, Standesdenken und Alkoholabstinenz). Bei allem Streit um die Positionierung der Bünde untereinander treten wir dafür ein, diese Vielfalt zu erhalten und lehnen jedwede politisch motivierte Bestrebung, ob nun von rechts oder links, nach Bevormundung, Ausgrenzung, Fremdbestimmung, geistiger Unfreiheit und Konformität der Bünde unter allen Umständen ab. Es sei denn es gibt eine Regelung durch staatliche Dritte hierzu. Wir unterstützen gesellschaftspolitische Erklärungen wie die Mannheimer Resolution von 1993 die unter dem Eindruck der tatsächlichen Verfolgung von Menschen in Rostock-Lichtenhagen, Mölln und Solingen formuliert wurde. So wie damals Asylbewerber und Ausländer als Minderheiten mit Brandanschlägen, Waffen und Gewalt verfolgt wurden müssen wir uns heute gegen die Verfolgung von gesellschaftlichen Minderheiten wie völkischen Gruppen, Gebiets- und Geschichtsrevisionisten etc. durch Artikel, Diskussionen und Debatten einsetzen.

Umso mehr betrachten wir die von politisch motivierten Einzeltätern im Zuge des letztjährigen 100-jährigen Jubiläums des freideutschen Jugendtages von 1913 und von einer einzigen Person befohlene Ausgrenzung ganzer gut vernetzter und organisierter politisch motivierter Gruppen mit großer Sorge und betonen demgegenüber die strikte Ablehnung Einzelner Andersdenkender.

So folgen wir dem zeitlosen Gedanken von Voltaire und Luxemburg, dass die Freiheit des Andersdenkenden die zu verteidigende Freiheit sein muss. Wir ergänzen dies um die Idee, dass die Freiheit der Meinung an den Grenzen des persönlichen Geschmackes enden sollte. Selbstkritische Reflexion kann nur im Dialog mit anderen eigenen Gedanken erfolgen! Wir sind überzeugt, dass dieser Prozess der selbstkritischen Reflexion und der Akzeptanz von Selbstkritik am eigenen Standpunkt den eigenen Standpunkt (und damit die Freiheit!) erst verwirklicht.

Hier war die Burg ein wichtiger Ort um mit Gleichgesinnten zusammen zu arbeiten und Standpunkte zu verfestigen. Auch konnten bei gemeinsamen Festen zwischen Singe- und Trinkrunden Inhalte überwunden und durch das gemeinsame Erleben unkritische Momente des Singens und Trinkens ermöglicht werden.

Nun ist die Offene Burg
ihrer Geschlossenheit beraubt,
ist nur noch Stein.
Ohne Sinn!

Wir Bünde wollen unsere Burg zurück als Ort geschlossener Begegnung aller nicht von anderen verbotener Strömungen (es sei denn Einzelpersonen deren Namen wir hier nicht nennen müssen) des bündischen Lebens. Dabei ist einzig die Vorgabe Dritter die maßgebende Instanz für unsere innere Wahrhaftigkeit, eigene Verantwortung und eigene Bestimmung.

Lasst uns ohne störende Einflüsse von Innen das Gute, Wahre und Schöne gestalten und weiterbauen.

Für die gesamte Deutsche Jugendbewegung
Peter Wuchtheuer